Austria Triathlon in Podersdorf - oder der letzte Versuch in diesem Jahr mal an einem Wettkampf teilzunehmen.
Nachdem das übliche Spielchen sich drei Tage vorher wieder eingestellt hatte (das übliche Spielchen = Erkältung/sonstige Krankheit) war das Motto unter dem der Wettkampf stattfinden sollte auch finishen kann Gaudi machen.
Und so haben wir bereits zwei Tage vor dem Wettkampf mit erweitertem Carboloading mit Hilfe des österreichischen Gerstensaftes unsere Energiedepots aufgefüllt. Beäugt wurde man dabei von zahlreichen Triathleten aus allen Ländern die über unsere Vorbereitungen nur mit dem Kopf schütteln wollten.
Am Samstag dann war die Freude groß als man in der früh registrierte, dass der Wind eher mehr geworden war als am Tag zuvor an dem man das Einschwimmen bereits nach 10 Minuten abgebrochen hatte weil man ja noch etwas Wasser im See lassen wollte für den folgenden Tag. Außerdem war es uns schon dabei schlecht geworden, da die Wellen ein stetes Vorankommen irgendwie immer wieder bösartig durchkreuzten.
Dementsprechen groß die Freude über rauhen Seegang im Surferparadies Podersdorf - die Schwimmzeiten dementsprechend ansprechend.
Man darf dabei naturgemäß nicht alles auf den Wind schieben - Lothar Leder benörigte als 3. Schwimmer beispielsweise 28 Minuten.
Das Radeln war selbstverständlich ein riesenknaller da man auf einem Rundkurs unterwegs war, der ca 0.65 Höhenmeter aufwies.
Der Wind kam dabei 20% von der Seite, 40% von hinten und 40% von vorne. Fies war dabei, dass das letzte Stück der Runde jeweils ein 13km langes Gegenwindstück war. Hier blieb ausreichend Gelegenheit dem Phänomen Radsportgruppen zuzusehen, diesen im Vorbeifahren Worte wie warum habt ihr eigentlich n Aerohelm auf wenn ihr eh bloß lutscht und dergleichen um die Ohren zu schmeißen.
Ein paar von den angesprochenen fühlten sich dadurch angestachelt und überholten mich eingangs der zweiten Runde, nachdem die Marshals ihnen das Lutschen dann doch höflichst untersagten waren sie schnell wieder eingeholt. Als ich mich nach ein paar Minuten nach ihnen umdrehen wollte musste ich feststellen, dass die Ansage der Wettkampfrichter nicht lange vorgehalten hatte. Also erinnerte ich mich an die vorgehensweise von Peter Reid, der hatte mal in Hawaii den Plan verfolgt einfach 30 Minuten zu pushen und dann zu kucken was hinter ihm geblieben war. Ich beschloß, das Gleiche für ca 10 Minuten vorzunehmen und als ich mich umdrehte herrschte hinter mir gähnende Leere.
Dementsprechend fröhlich gings auf die Abschließenden 21,1 km wobei die erste Runde im handumdrehen vorbei war. Allerdings sollte mich in der 2. Runde die Realität wieder einholen - es wurde dann doch ein wenig gemütlicher. Im Ziel war ich dementsprechend gerädert, es dauerte ein paar Minuten bis ich mich erheben und erste Sprechversuche machen konnte.
Allerdings gings recht schnell wieder bergauf, so dass man noch Zeit hatte sich zurück auf die Strecke zu begeben und Jürgens Motivation hochzuhalten. Das geschah abwechslend durch das singen Deutscher Volksmusik-Klassiker oder das schlichte Zeigen von nackter Haut.
Außerdem wurde unser Landsmann Florian Greckl ins Ziel gebrüllt, der den Ösis mal schnell gezeigt hat wie in Deutschland Triathlon betrieben wird und die Langdistanz in 8:45 souverän gewann. Auf der MD siegte dann doch ein Österreicher sehr deutlich vor Lothar Leder, einzig Nicole Leder konnte durch ihren ungefährdeten Sieg auf der MD die Familienehre retten.
Als kurze Ergänzung zum Thema Schwimmen sei gesagt: Der Siger auf der LD hat die 3,8 in 1:06 absolviert, insgesamt gab es nur einen Schwimmer der es unter 1h geschafft hat. Die Wellen waren teilweise meterhoch und die Orientierung beinahe unmöglich. Falls man sich vor sowas nicht graut, dann ist der Wettkampf uneingeschränkt empfehlenswert.
Podersdorf ist definitiv eine Reise wert - der Wettkampf ist gut organisiert und sehr familiär. Außerdem lässt sichs gut mit einem Urlaub verbinden, das Wetter dort ist um diese Zeit eigentlich konstant vom Allerfeinsten.
Ergebnisse unter www.austria-triathlon.at
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