Quelle Challenge Roth 2008

Gespeichert von DJK Teutonia am/um Sa., 25.02.2017 - 15:17
Datum

Ich möchte euch hier beschreiben wie ich diesen unvergesslichen Tag erlebt habe.
Mein Trainingskumpel und Arbeitskollege Ralf Schwarz von unserem Bosch-Team
und ich übernachteten in Heuberg bei den Winklers im Gasthof Burgblick als uns
um 3:00 Uhr in der Früh der aufs Dach prasselnde Regen aus dem Schlaf holte. Egal, die Wecker hatten wir eh auf 3:30 gestellt denn die Wirtsleute machten ab 4 Uhr Frühstücksbuffet.
Im Anschluß packten wir unsere Radwechselbeutel und die Schwimmsachen zusammen und gingen zu Fuß die etwa 1km von Heuberg aus zur Oberarmbeschriftung an den Schwimmstart.
Hier hatten wir noch genug Zeit den Start der Profigruppe zu beobachten und kümmerten uns dann um unsere Räder die wir am Samstag in der Wechselzone abgestellt hatten.
Mein Startschuß fiel um 7:15 Uhr und die Zeit bis dahin verging wie im Flug.
Um die erste Wendeboje herum und ich sah schon die Zuschauerbrücke in der Ferne auf dem Rückweg. So blieb das dann auch, denn die Brücke wollte einfach nicht näherkommen erst nach fast einer Stunde war ich dort. Da war es wieder das Getrommel und Geschrei der Lautsprecher und Zuschauer,
Man hört es übrigens auch unter Wasser. Noch um die zweite Wendeboje, in Gedanken schon den Wechsel planen und dann raus aus dem Fluß.
Auf der Radstrecke ging ich kein Risiko ein denn die regennasse Fahrbahn war sehr glatt und um jeden Preis wollte ich sturzfrei ankommen. Nur treten reichte hier nicht, die Kälte, der heftige Wind und der ins Gesicht peitschende Regen forderten volle Konzentration in jeder Situation. Die Stimmungsnester in Greding, Hilpoltstein und Eckersmühlen entschädigten für die Strapatzen und ich konnte es kaum erwarten das Erlebnis auf der zweiten Runde nocheinmal voll mitzunehmen.
Wenn es dann endlich Richtung Roth hineingeht und die Straße breiter wird bist Du schneller in der Wechselzone als erwartet.
Ruckzuck sind Helfer da und kassieren Dein Rad, Du nimmst den Wechselbeutel auf, tauschst die patschnassen Radschuhe gegen patschnasse Laufschuhe (die Wechselbeutel stehen im Freien) und läufst unter tobendem Zuschauerjubel wieder hinaus auf die breite Straße.
Dort wartete auch meine Familie und viele Vereinskollegen.
Von nun an ist man nicht mehr alleine, überall andere Läufer und jede Menge Zuschauer.
Meine Beine waren gut und ich konnte den Lauf mit positiver Stimmung antreten.
Als ich nach 38km vom Kanal weg in Richtung Roth lief lag ein kleines, unscheinbares Schild am Boden auf dem stand jetzt cool bleiben.
Die Emotionen brachen total durch und jetzt begann ein Kampf auf den ich so nicht vorbereitet war.
Von Weitem schon höre ich die Lautsprecheransagen und die tobenden Mengen im Zielgebiet, ich renne auf den Zielkanal und sehe wieder meine Familie, höre wie die Stimme des Sprechers meinen Namen schreit und ich weiß jetzt habe ich es geschafft.
Der Triathlon der Herzen, ein unglaubliches Erlebnis ist nach 11 Stunden und 11 Minuten für mich vorbei, aber jetzt fängt es erst richtig an.
Jetzt bist Du infiziert  QCR+  und ein Jahr ist eine lange Zeit wenn man wartet.
Meine Zeiten:
Schwimmen 1:24h (nur in dieser Zeit war ich nicht am ganzen Körper patschnass :-))
Radfahren 5:38h
Laufen 3:57h
Peter Schilling, Challenger 2008