Metropolmarathon Fürth

Gespeichert von DJK Teutonia am/um Sa., 25.02.2017 - 15:17
Datum

Wettkampfbericht von Micha und Harald

Nachdem ich im letzten Jahr 2 mal Pech hatte und die geplanten Marathons nicht antreten konnte, sollte es dieses Jahr der Metropolmarathon in Fürth sein. Aber wieder sollte es nicht sein, denn ein „Hexenschuss“ 6 Tage vor dem Ereignis bremste meine monatelangen Vorbereitungen aus.
Wenn es schon nicht der Marathon sein sollte, so wollte ich wenigstens die halbe Distanz probieren.
Das Wetter am Wettkampftag versprach beste Bedingungen, bewölkt, relativ kühl für Ende Juni allerdings eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Ziemlich angespannt reihte ich mich in die ca. 1500 Läuferinnen und Läufer im Startbereich ein, wusste ich doch nicht ob ich die Distanz mit dem gerade überstandenen Hexenschuss durchhalten würde. Nach dem Startschuss stürmten die Massen los und ich beging den typischen Anfängerfehler, ich ließ mich anstecken und ging das Rennen viel zu schnell an, „aber wenn schon nicht die 42 sondern nur die Hälfte, dann eben etwas schneller als sonst!“ Dies rächte sich aber nach ca. 14 Kilometern und ich musste mein Tempo etwas zurückschrauben.
Man muss auch sagen, dass die Strecke nicht zu unterschätzen ist. So wechselte der Belag ständig von Asphalt zu Schotter, teilweise auch Rasen und die letzten 2 Kilometer Kopfsteinpflaster! Auch das Höhenprofil war nicht ohne. Es gab sehr viele Passagen wo es ständig leicht bergauf ging, was man weniger sah, ich aber daran merkte, dass mein Puls rasant anstieg. Aber ich wollte nach den letzten fehlgeschlagenen „Anläufen“ endlich mal mein Ziel den Halbmarathon unter 2 Stunden zu schaffen, erreichen.
Im letzten Drittel der Strecke war die Kilometerbeschilderung etwas konfus und ich rechnete mir aus, dass ich mein Ziel unter 2 Stunden nicht mehr erreichen würde und nahm das Tempo weiter zurück. Bei Kilometer 19 merkte ich dann, dass ich es doch noch schaffen konnte. Ich mobilisierte meine letzten Reserven und erreichte das Ziel in 1.59,12 h. Ich hatte mein Ziel erreicht und mein Rücken hatte durchgehalten. Jetzt konnte ich den Prosecco, den sich jeder Finisher im Zielbereich nehmen konnte, richtig genießen.
Insgesamt gesehen war es eine gelungene Veranstaltung, bestens organisiert und die Verpflegung erstklassig. Alle 2 Kilometer gab es Getränke und ab km 10 Obst, Riegel und sogar Gels. Auch im Zielbereich gab es nichts auszusetzen. Es gab sogar noch warme Duschen, was nicht immer selbstverständlich ist.
Fürth ich komme nächstes Jahr wieder!
Micha Rümmer

Die Herzfrequenz liegt mit 86 um 30
Schläge höher als bei einem Training, als der Startschuss zu den 42,195
km fällt. Am Anfang ist das Gedrängel durch die Straßen hinunter zu den
Pegnitzauen recht groß, aber zum Warmlaufen gerade das richtige Tempo.
Durch den Park an der Pegnitz entlang in Richtung Stadtgrenze Nürnberg
und wieder zurück wird das Teilnehmerfeld zunehmend ausgedünnt und es
ist Platz, um an langsameren Grüppchen vorbeizuziehen. Weit vorne ist
vom Pacemaker der Ballon mit 3:45 zu sehen. Kurz vor dem Zusammenfluss
von Pegnitz und Rednitz ist der Pacemaker erreicht und überholt. Mein
pace liegt bei 4:50 (min/km), die Beine laufen von alleine, also
weiter. Kurz nach der Unterquerung des Frankenschnellweges war dann
auch der Pacemaker mit dem Ballon 3:30 erreicht. In Richtung Bislohe an
den Gemüseäckern im Knoblauchsland vorbei war es dann doch etwas
langweilig, in diesem Tross mitzulaufen und ich beschleunige wieder auf
meine 4:50. Alle 2km eine Versorgungsstelle mit Wasser, Iso, Obst und
diverse Musikdarbietungen (und körpereigene Endorphine) halten die
Stimmung weit oben und lassen die Belastung in den Hintergrund treten.
Bei Kilometer 19 meldet die rechte Wade dann auch prompt: Es reicht!
Nach
vorsichtigem Dehnen, Massieren der Wade und gutem Zureden (lautlos)
geht es dann weiter zur nächsten Versorgungsstelle. Mit Cola und einem
Power-Gel im Bauch steigt die Hoffnung, dass der Wadenmuskel bis ins
Ziel durchhalten möge. Auf der anderen Seite des
Rhein-Main-Donau-Kanals geht es jetzt abwechselnd durch die Vororte von
Fürth und landwirtschaftliche Gebiete, vorbei an vielen Zuschauern und
über viele Hügel. Fünfmal wird noch der Kanal über/unterquert,
dazwischen laufen die Marathonis auch mal hautnah an den Bierkrügen
eines Bierzeltes vorbei, drehen eine Runde durch ein Stadion und rennen
in der Grünen Halle über einen roten Teppich. Zwischendurch kommt von
hinten der Mann mit dem 3:30-Ballon, aber die Beine haben schon auf
Reserve umgeschaltet, und ich lasse ihn ziehen. Jetzt heißt es nur noch
durchhalten und die schönen klassischen Hausfassaden links liegen
lassen. Zum Schluss noch eine kleine Gemeinheit: Statt zur Fürther
Freiheit (Ziel) nach rechts schicken die Zuschauer mich nach links um
das Fürther Rathaus auf die letzten 2km. Um die letzte Ecke mit einer
schicken Musiktruppe geht es in die Zielgerade und nach 3:40:54 ist es
überstanden. Platz 176 (von 637 Finisher), 5. bei M60.
Jetzt ein isotonisches Getränk (Erdinger), Obst und Kuchen vom reichhaltigen Angebot.
Harald Kreuzer




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