SkyRun Messeturm Frankfurt 61 Stockwerke, 1344 Stufen, 222hm (von Uli Walter)
Was tut man an einem verregneten Sonntag im Mai, wenn man sich ein bißchen bewegen möchte, ohne sich durch herabstürzende Wassermassen kämpfen zu müssen? Genau! Man sucht sich eine schöne Indoor-Veranstaltung. Deshalb habe ich mich am 30. Mai 2010 zusammen mit meinen Arbeitskollegen Gerald und Daniel auf den Weg nach Frankfurt begeben, um dort am 4. SkyRun auf den Messeturm teilzunehmen. Der Messeturm war bis 1997 mit 257 Metern der höchste Wolkenkratzer Europas, und da wollte ich immer schon einmal hoch.
Wir kamen frühzeitig dort an und konnten uns im Umkleideraum im 39. Stockwerk noch ein wenig mit anderen Startern aus dem bunt gemischten Läuferfeld unterhalten. Ein Unter-3-Stunden-Marathonläufer war letztens noch über glatte Eisflächen des Baikal-Marathons geschlittert und will dieses Jahr durch die Wüste Gobi laufen. Ein 19-jähriger, hessischer Bademeister hatte sich auf den Skyrun dagegen hauptsächlich durch ausgedehnte Saunagänge und die 5,6 km des J.P Morgan-Firmenlaufs vorbereitet. Gerald, der gerade die Ultra-Distanz des Rennsteigs verdaut hatte, freute sich darüber, daß er dieses Mal nicht über Leitern nach oben steigen mußte (wie 2009 am Traunsee). Daniel betrachtete den Skyrun als Aufwärmrunde für das Glocknerkönig-Radrennen am kommenden Wochenende. Und alle hatten wir keine Ahnung, welche Taktik die richtige sein würde laufen oder gehen, Ein- oder Zweistufen-Rhythmus?
Gestartet würde ab 11 Uhr dann einzeln zunächst die Favoriten in 30-Sekunden-Intervallen, anschließend das Hauptfeld in 10-Sekunden-Abständen. Als ich loslief, war der Sieger Matthias Jahn schon längst im Ziel. Er benötigte 6:47 Minuten. Ich wechselte nach ein paar Laufschritten schnell in den Wandermodus und schraubte mich ziemlich regelmäßig durch das rechtsdrehende Treppenhaus nach oben. Überholvorgänge waren kein Problem, da zwei Läufer nebeneinander Platz hatten und die langsameren Teilnehmer meist nach außen auswichen. So passierte ich drei Läufer vor mir und ließ vier andere an mir vorbei. Die Zwischenzeit in Stockwerk 31 betrug 5:21 Minuten, so daß ich ab da auf eine Endzeit unter 12 Minuten hoffte. Tatsächlich erreichte ich das Ziel in 11:00 Minuten, was mir den 119. Gesamtplatz unter 229 Finishern einbrachte (111. von 194 Männern, 22. von 49 M40). Ich hätte möglicherweise noch einige Stockwerke im selben Tempo weitergehen können, aber eine Steigerung des Tempos im Sinne eines Sprints war mir nicht mehr möglich trotz der Cheerleader, die die Teilnehmer in Ziel bejubeln. Gerald und Daniel kamen in 9:44 bzw. 9:51 Minuten auf die Plätze 64 und 67 der Gesamtwertung.
Wir alle waren zufrieden mit unseren Ergebnissen und haben den Skyrun als eine nette Abwechslung im Leben eines Läufers genossen insbesondere natürlich die tolle Aussicht auf Frankfurt, die wir uns redlich verdient hatten.
Uli, Gerald und Daniel (von links)
Sicht aus dem Umkleideraum