DATEV Challenge Roth Einzelberichte

Gespeichert von DJK Teutonia am/um Sa., 25.02.2017 - 15:17
Datum
Nach einen halben Jahr Wettkampfvorbereitung mal gut mal weniger, war es endlich am Sonntag, den 20.07.2014 soweit, mein großes Ziel meine Zeit von Jahr 2011 zu verbessern und zum ersten mal  unter 12 Stunden zu finishen. Aber der Reihe nach.
Sonntagmorgen 3:30 Uhr der Wecker klingelt, nach einen kurzen Frühstück ging es dann in der Morgendämmerung ab nach Roth.
In der „Wechselzone 1“ angekommen Wechselbeutel abgeben bzw. am vorgeschriebenen Wechselplatz bringen, kurz noch mal das Rad cheken und dann nur einfach die einzigartige Stimmung genissen. Kurze Zeit später traf ich dann auf meine Vereinskollegen Hans-Rainer mit dem ich mich bis zu meinen Startschuss um 7:35 Uhr (Welle11) noch  unterhielt. Kurz noch shake hands und viel Glück und schon ging es ab ins Wasser.  Mit dem Startschuss viel die ganze Anspannung der letzten Tage auf einmal ab. Ich schwamm locker an hielt mich aus jeder Keilerei heraus und nach ca. 500m zog sich das Feld langsam auseinander und von da an konnte ich meinen gleichmäßigen Rhythmus schwimmen. Nach 1:08 Stunden erreichte ich die Wechselzone besser gelaufen als ich gedacht hatte.
Raus aus dem Neo und ab aufs Rad, Essen und Trinken nicht vergessen langsam in die Gänge kommen ja es füllte sich sehr gut an und so Spulte ich Kilometer für Kilometer voll im Zeitplan ab.
Und dann nach ca. 70 km die Ankunft am Solarer Berg noch eine Kurve und dann ein Anblick wie ich in Worte kaum fassen kann, Emotion pur ein Anstieg eine Gasse die immer schmaler wird, gesäumt von Menschen die jeden einzelnen von uns anfeuern und was für ein Höllenlärm. Das Grinsen reicht fast bis zu den Ohren, und es treibt mit die Tränen in den Augen. Dieser Anstieg allein ist aller Mühen und Qualen des letzten halben Jahres Wert. Wahnsinn, Wahnsinn ja man kann es nicht beschreiben man muss es einfach erleben.
Oben angekommen noch einmal ein letzter Motivationschupp durch Klaus und Martin. Über die zweite Radrunde möchte ich nicht viele Worte verlieren, nur soviel keine Nahrungsaufnahme, Magenkrämpfe, Schweißausbrüche, Wadenkrämpfe schwere Beine und der Kopf  wollte nicht mehr. Langsam ging es in Richtung „Wechselzone 2“ wo ich eigentlich das Rennen beenden wollte weil es mir wirklich nicht sehr gut ging.
Kaum angekommen brachte auch schon eine nette Frau mit meinen Laufbeutel herbei packte meine Radsachen ein und richtete meine Laufsachen her, und immer noch der Kampf mit mir aufgeben oder weiter machen. Nach zwei bis drei Becher mit Cola erwachte in mir wieder der Kämpfer also weitermachen du bist nicht hier beim besten Triathlon der Welt um einfach so auszusteigen. Also rein in die Laufschuhe und raus auf die Strecke. Kurz nach der Wechselzone standen Kerstin und Matthais noch ein kleiner Blaus und ein paar aufmundende Worte und los ging es. Kilometer für Kilometer und an jeder Verpflegungsstelle zwei Cola und ein Wasser und den Rest für den Körper. Ja es ging wieder besser so bis Kilometer 26, dann ein Krampf im rechten Bein ich lag auf dem Boden fertig dachte ich nur, nein das kann’s nicht sein, eine freundliche Helferin kam und half mir aus der misslichen Lage nach ca. 2-3 Minuten und ein paar aufmundender Worte versuchte ich wieder anzulaufen ja du bist ein Kämpfer. „Wendepunkt 2“ ist erreicht die Füße schmerzen und immer noch ein kleines Ziehen in der rechten Wade, aber ab jetzt geht es nach Hause Richtung Roth. Oben auf dem Kanal treffe ich noch einmal auf Klaus der mich noch ein Stück mit seinem Fahrrad bekleidete das war eine sehr gute Ablenkung dabei vergisst man wie kaputt man eigentlich ist. Danke Klaus! In Roth angekommen Kilometerschild 40 ist erreicht, ja nur noch 2 km kurz noch durch die Innenstadt aber dann war es soweit noch eine kleine Kurve und ich sah denn roten Teppich zum Zieleinlauf. Geschafft, Glücklich und mit einen breiten Grinsen ging es auf die letzten 500m. Jetzt noch einmal die grandiose Stimmung aufsaugen und jedem Meter genissen. Bei 12:33:02 Stunden blieb die Uhr stehen.
Fazit: Ziel unter 12 Stunden nicht erreicht, aber trotzdem glücklich und zufrieden das ich das Ding doch noch nach Hause gebracht habe. Wir sehen uns wieder 2016 und dann schau mer moll.
Danke noch an alle Freunde, Bekannte und Vereinskollegen für die tolle Unterstützung an der Strecke, und an den vielen ehrenamtlichen Helfern ohne die so eine Veranstaltung nicht möglich wäre.
Auch wenn das Träning nicht immer optimal verlief ist mir heute bei diesen Bedingungen klar geworden das mein Wille stärker ist als all die Schmerzen.

Gerhard


Die Roth Challenge 2014 war dieses Jahr eine wahre Hitzeschlacht, die letztlich jeden fünften Teilnehmer (20%) dazu zwangen, das Rennen vorzeitig aufzugeben - siehe Bericht Bild am Samstag 19.07. (Vortag des Rennens) http://www.bild.de/sport/mehr-sport/triathlon/ueber-40-grad-roth-triath…!
Prognostizierte Temperaturen bis zu 40 Grad haben mich am Vortag des Rennens dann auch ziemlich schnell von meinem eigentlichen Ziel, die 10h Marke in Roth zu knacken abgebracht! Kräfte dosieren und ja nicht beim Schwimmen oder Radfahren überziehen, keine Dehydrierung riskieren und dann beim Marathon einfach nur mit den Kräften haushalten war mein NEUER Raceplan für die erwartete Hitzeschlacht! Samstagmorgen erwartete uns eine einmalige Atmosphäre am Schwimmstart! Mindestens Zehntausend Menschen standen am Ufer und auf der großen Brücke über dem Schwimmstart am Regnitzkanal bei Heuberg (Ldkrs Roth) und haben uns und alle 5500 Athleten bei ihrem Wettkampfstart angefeuert! Leider hatte ich eine relativ langsame Startgruppe (Startgruppe 9 mit Schwimmstart um 07:25 Uhr, 55 Min nach den Profis) erwischt, was dazu führte, dass ich nach 3,8 km Nahkampferfahrung erst nach 59:11 Min. aus dem Wasser gestiegen bin. Geplant war eigentlich ein Schwimmzeit von 53 Min, jedoch hat mich das Aufschwimmen der zuvor gestarteter Startgruppen zu viel Kraft als auch etliches an Umweg gekostet! Trotzdem bin ich mit der Schwimmzeit noch zufrieden! Nach einem relativ langsamen Wechsel auf das Rad in WZ1, die der Unachtsamkeit einer Helferin geschuldet war, die meinen Rad-Beutel nur halb entleerte und damit wieder wegrannte, ging es dann auf die 180km Radstrecke! Die ersten 150 km verliefen wie am Schnürchen! Ich hatte von Anfang an super Beine und mit einem Stundenschnitt über 35km/h hatte ich ziemlich schnell die Schwimmzeit und das Dilemma in der Wechselzone 1 vergessen! Ich war mir sicher, ich könnte an die 5-Stundengrenze für die 180km heranfahren und würde so wieder Zeit gut machen, die ich verloren hatte! Den Solarer Berg bei Kilometer 70 mit über 30.000 Zuschauern, die mich in einem maximal ein Meter breiten Spalier den relativ kurzen Anstieg über ein paar hundert Meter hochgebrüllt haben, werde ich mein Lebtag nie vergessen! Ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis für jeden Challenge Roth Teilnehmer! Leider hat mir die Hitze auf der zweiten Radrunde (zwei zu fahrende Runden a 90km) einen Strich durch meine Radzielzeit gemacht! Beim zweiten Anstieg des Kalvarienbergs, dem steilsten Anstieg der Radstrecke mit 10% habe ich bei Kilometer 125 beidseitige Oberschenkelkrämpfe bekommen! Ab diesem Zeitpunkt habe ich dann vorsichtshalber Tempo herausgenommen und bin relativ defensiv gefahren, um nicht weitere Krämpfe und schwerwiegendere Pausen beim noch anstehenden Marathon zu riskieren! Die letzten 40 Kilometer der Radstrecke habe ich immer wieder meine Oberschenkel punktuell massiert und bin Gott sei Dank ohne größere Einschränkungen was das Tretverhalten angeht, letztlich nach 180km mit einem 35km/h Schnitt und einer in Anbetracht der Umstände super Zeit von 05:11 h vom Rad gestiegen! Der Wechsel vom Rad auf die Laufstrecke in WZ2 am Stadtrand von Roth verlief reibungslos und ich war froh, dass auf den ersten Kilometern nichts mehr von meinen Krämpfen auf dem Rad zu spüren war! Im Gegenteil, die Beine waren relativ locker und ich musste mich anfangs bremsen, nicht zu schnell anzugehen! Meine Einstellung sich von Anfang an eher zu bremsen anstatt den eigentlich geplanten Schnitt von 05:45 Min/km für eine Marathonzeit von 03:45h zu halten, sollte sich bei dieser Hitze im Verlauf des restlichen Marathons als goldwert herausstellen! Denn bereits nach 5 km ging es in den Glutofender Marathonstrecke auf den kerzengraden Flurweg am Regnitzkanal! 10 Km hin und 10 km zurück mit einer Schleife durch ein kleines Örtchen! Dabei nur geradeaus am Kanal, in Kessellage, bei mindestens 35 Grad und so gut wie keinem Lüftchen, das dich kühlen könnte! Der absolute Supergau für mental nicht gefestigte Athleten! Ich war heilfroh, dass ich mich bei Km 12 mit einem anderen Teilnehmer und gleichem Tempo auf der Strecke zusammentun konnte! Zusammen haben wir uns immer wieder gegenseitig motiviert und sind mit letztlich mit einem Schnitt von knapp über 6 Min und einer Marathonzeit von 04:04 h am Ziel unserer (Sportler-)Träume im Stadion in Roth angekommen! Gerade die Laufstrecke hat an diesem Tag vielen Agegroupern aber auch erfahrenen Profiathleten alles abverlangt, was der Körper hat und leider hat sie auch vielen das Finish gekostet! Ich habe wahre Dramen auf der Strecke erlebt - gestandene Männer, die weinend und von Krämpfen geschüttelt den Marathon abbrechen mussten,  Läufer, die die Hitze nicht mehr ausgehalten haben und in den Regnitzkanal sprangen etc.! Unglaubliche Szenen!  Um so mehr bin ich stolz, das Zieltor im Stadion Roth mit einer Gesamtzeit von 10:24:22 h erreicht zu haben und das wie es aussieht als schnellster Bamberger ;-)?!

Christian


Challenge Roth, der Lohn für 30 Wochen Training
Letztes Wochenende war es endlich soweit, die Challenge Roth rief Athleten aus 62 Nationen nach Mittelfranken. 3500 Einzelstarter, 650 Staffeln, etwa 250 000 Zuschauer - beeindruckende Zahlen. Unter denjenigen, die einen Startplatz für dieses Jubiläumsrennen - 30 Jahre Triathlon in Roth - ergatterten, war die DJK mit Axel, Christian, Gerhard, Hans-Rainer, Matthias, Michael und mir ganz gut vertreten. Den absoluten Topleuten (die TOP 5 bei den Damen sowie 6 der besten 10 Hawaii-Jungs) stand also ausreichend Konkurrenz gegenüber. Das Event startet für mich - bin sowas von nervös - und meine Managerin/Seelsorgerin Gerdi am Freitag mit der Abholung der Startunterlagen. Im Triapark herrscht bereits dieses unbeschreibliche Flair, das jeder, der unsere Sportart liebt, mal verspürt haben sollte. Wir treffen Freunde und Bekannte aus der Region, genauso wie gutgelaunte Profis aus aller Welt ( die erkennt vor allem meine Gerdi sofort... )! Am Abend steigt im 5000 Mann-Zelt das große Futterfassen. Hab`ja schon einige Nudelpartys erlebt, aber diese sucht sicher ihres gleichen. Außer Schäuferla+Klöß gibt`s hier fast alles. Mahlzeit !! Nach einem hart verdienten Verdauungsspaziergang über die Triathlonmesse schwingen wir uns auf`s Rad und kurbeln zurück zum Rothsee, wo wir unser Zelt aufgeschlagen haben. Samstagfrüh 7.30 (exakt meine Startzeit am So. ) steht `n kurzes Einschwimmen auf dem Plan. Hierfür ist die Schifffahrt auf dem Kanal extra gesperrt. Den Rest des Vormittags such ich meine Klamotten zusammen, packe die Wechselbeutel und versuche locker zu bleiben, was mir auch einigermaßen gelingt. Am Nachmittag ist Rad Check-In, ein Höhepunkt des WE für sich. Tausende Rennmaschinen, alle schön ordentlich aufgereiht, da fällt Dir nix mehr ein. Umrahmt wird das ganze durch die Moderatoren von Radio u Fernsehen, die natürlich die Größen der Szene, und jene die sich dafür halten, interviewen. Kaffee, Kuchen, Pasta + Erdinger gibt`s als Zugabe. Ein Blick zur Uhr! Jetzt wird`s aber Zeit, Johanna wartet schon zum Fototermin. Nach der anschl. Wettkampfbesprechung sind alle Pflichten erledigt, wir genießen noch das sagenhafte Flair im Park. Langsam steigt die Spannung wieder an. Ha, ich lass mir aber nix anmerken. Am Sonntagfrüh, 3:30Uhr krabb`l ich aus meinem Schlafsack, und alles geht von ganz allein. Wasser ins Gesicht, Zähne putzen, Gerdi hat derweil schon Kaffee gekocht, und wir ( Sohnemann+Edelfan Steffen, Nico, Juliane, Vanessa, Alex u Schorsch) machen uns auf den 10min Weg zum Start. Ab jetzt gibt`s für mich nimmer viel zu berichten. Irgendwie hab ich ab dem Zeitpunkt nur noch positiv funktioniert und hab`s genossen. Schwimmen klasse, Rad ohne nennenswerte Probleme u das Laufen durchgebissen. Bei der wahnsinnigen Unterstützung meiner Gerdi u meiner Freunde vor u während des Rennens blieb mir gar nicht`s anderes übrig, als das Ganze durchzuziehen. Ach ja !  Den Einlauf ins Stadion mit meinem kleinen Patenkind Valentin an der Hand werde ich sicher nicht vergessen - er hoffentlich auch nicht!

Geil! 13:10:19 Std.  Ich tu`s wieder !!

Noch mal lieben Dank an alle, die mich nach und während meiner Verletzung ermutigt haben, nicht aufzugeben und mich dann tatsächlich in`s Ziel getragen haben

Uwe

Bis Frühjahr 2013 war ich der felsenfesten Überzeugung, dass eine Triathlon Langdistanz mit meinem Berufs- und Familienleben absolut unvereinbar ist. Ich hatte zwar die Erfahrung von Ultraläufen, wusste aber auch, dass meine Schwachstelle das sehr zeitaufwändige Fahrradtraining darstellt. Die Änderung dieser Ansicht kam im Juni 2013 mit der Erfahrung, dass ich 400 km Fahrrad an einem Tag gefahren bin - geht also doch ???? Nun war ich mutig genug und meldete mich zur Challenge Roth Langdistanz für 2014 an. Am 20 Juli war es dann soweit: Der Challenge Tag war gekommen. Es war ein sehr aufregender, emotionaler Morgen, eine phantastische Organisation - einmalig ! Vom Schwimmstart hatte ich schlimmste Befürchtungen, die aber unbegründet waren. Dank der hervoragenden Block-Start Abfertigung ging es gut los und nach kurzer Zeit hatte ich meinen Rythmus gefunden und konnte die Schwimmstrecke in 1h 23 min zu Ende bringen. Jetzt kamen die 180 km Fahrrad dran. Es ging gut los, die erste Runde lies sich gut fahren. Der Kalvarienberg in Greding kam wie ein Schock - ich wusste zwar, dass da irgendwo eine harte Rampe lauerte, aber mit diesem Anstieg hatte ich trotzdem so nicht gerechnet. Mittlerweile stieg das Thermometer auf 30 Grad. Es war schwülheiss. Die Versorgung an der Strecke war hervorragend, aber nach vielen Stunden Fahrradfahren hatte ich keine Lust mehr, pappsüsse Gels, Riegel, Bananen und vor allem ISO zu schlucken. Aber Wasser hat halt keine Kalorien ... Nach knapp über 7 h Fahrradfahren bei schwülheissen 33 Grad war ich in der Wechselzone 2 und schaute entgeistert meine Laufschuhe an. Will ich jetzt wirklich noch einen Marathon laufen ?? Kann ich überhaupt noch laufen ?? Ich überredete meinen Schweinehund mit der Ausrede, dass ein kleiner Lauf nur bis zu Lände (4 km) noch ganz gut wären. Auf dem Weg dorthin kamen ein paar (Über-) Lebensgeister zurück. In Schwand (km 13) hab ich mir ein paar Schluck echtes Bier ergattern können - WAS FÜR EINE WOHLTAT !!! Und schon konnte ich wieder joggen - sogar 4 km am Stück ! Mit Cola, Kuchen (leider alles pappsüss) hab ich mich weiter durchgekämpft. Zurück in Roth bin ich wieder schneller geworden und hab die letzten 3 km bis ins Ziel relativ flott zurücklegen können. Es war ein ganz aussergewöhnlicher Tag - ein eigenartiger aber phantastischer Tag. Ich freue mich, dieses Abenteuer ohne nenneswerte Beschädigung überstanden zu haben. Ich bin wild entschlossen, dieses Abenteuer irgendwann zu wiederholen.

Hans-Rainer