Hilpoldsteiner Duathlon

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Datum

Hilpoltsteiner Duathlon Day am 27.04.2014 - Oder: Der Unterschied zum Triathlon ist, dass man schon mit müden Beinen auf’s Rad steigt

Wie Ihr sicherlich wisst, liegt mir das Schwimmen nicht so sehr. Deshalb wollten wir es mal mit einem Duathlon versuchen. Leider gibt es davon (in unserer Gegend) nicht allzu viele, so fiel unsere Wahl auf den Hiltpoltsteiner Duathlon Day am 27.04.2014. Neben diversen Schülerdistanzen und einem Staffelwettbewerb, wurde heuer zum 25. Mal der Hiltpoltsteiner Duathlon mit 8 km Laufen, 30 km Radfahren und  anschließend noch mal 3 km Laufen angeboten. Das erschien uns gut machbar.
Der Start sollte um 13:30 Uhr sein. Wir luden am Vormittag des Tages unsere Räder bei leichtem Nieseln ins Auto, fuhren durch Regen nach Hiltpoltstein. Dort angekommen, spannten wir unsere Regenschirme auf, um bei heftigen Niederschlägen und Windböen unsere Startnummern abzuholen. Da hatten wir schon mal nasse Hosenbeine und Schuhe. Die Startnummernaufkleber wollten auf den Fahrradrahmen kaum kleben bleiben. Frierend beneideten wir die Teilnehmer, die in Wohnmobilen und VW-Bussen angereist waren und die Zeit bis zum Start gemütlich bei bullernder Standheizung verbringen konnten. Wir anderen standen unter Schirm- und Zeltdächer gedrängt und warteten bis die Siegerehrung der Schüler beendet war. Endlich wurden die Frauen mit 13 Minuten Vorsprung vor den Männern auf die Laufstrecke geschickt. Es hatte aufgehört zu regnen, war dafür aber sehr windig geworden. Der heller gewordene Himmel gab den Blick auf die Laufstrecke frei, die erst über einige Hügel und dann am Main-Donau-Kanal entlang führte. Dort traf mich ein fieser Gegenwind, der das Laufen deutlich erschwerte. Wir waren nur 26 Frauen, so dass sich das Feld sehr auseinander zog und ich keine Windschattenfrau finden konnte.  Nach den acht Kilometern wieder in der Wechselzone angekommen, fühlten sich meine Beine bereits ganz schön müde an. Beim Wechseln verlor ich zusätzlich noch viel Zeit, weil ich mit dem Verschluss meines neuen Helms nicht zurecht kam (obwohl ich die Bedienung zuhause fleißig geübt hatte).
Leider wurde der Wind auch auf dem Rad nicht weniger.  Dazu kamen einige recht steile Anstiege und Abfahrten auf unserer „Radltour“ durch das Hiltpoltsteiner Hügelland. Wegen des Gegen- und Seitenwinds und der bereits strapazierten Beinmuskeln, schaffte ich es einfach nicht, „schnell“ zu fahren. Ich fühlte mich auf der noch regennassen Straße wie eine Schnecke und wurde ständig überholt. Bei den Anstiegen jammerten meine Beinmuskeln, meine Finger waren eiskalt und meine Füße in den Schuhen nass. Nach ziemlich hartem Kampf erreichte ich endlich wieder das Sportstadion und mühte mich wiederholt eine gefühlte Ewigkeit mit meinem Helmverschluss ab.
Die letzten drei Laufkilometer führten in einer Runde über nur noch einen Hügel und an einem Behindertenheim mit vielen Sonntagsbesuchern vorbei. So war an der Strecke wenigstens etwas los, denn wir waren bisher nicht gerade mit viel Publikum und Anfeuerungsrufen verwöhnt worden. Auf den letzten Metern erwartete uns eine verwegene Kletterei auf den Wall, der das Sportgelände umgibt, von dort steil hinunter und durch langes nasses Gras ins Ziel. Gemütlich wurde es erst unter der herrlich warmen Dusche, die zum Philosophieren anregte: „Der Unterschied zum Triathlon ist, dass man schon mit müden Beinen auf’s Rad steigt“.
Bernward kam mit 2:05:46 als 3. der M 60 und 108. Mann von 120 ins Ziel. Maria brauchte 2:13:34, war damit 19. von 26 Frauen und 2. W 50. Leider waren bei der Siegerehrung wegen des wieder einsetzenden Regens nicht mehr viele Teilnehmer und nur noch sehr vereinzelnd Zuschauer anwesend. Das Podest blieb häufig nur teilbesetzt und der Applaus ging im Regenprasseln unter. Aber wir Altersklassensieger konnten uns über je einen Umschlag freuen, sozusagen ein gestaffelter Anteil der Teilnehmergebühr als Rückerstattung.
Ob wir nochmal teilnehmen würden? Die Veranstaltung war gut organisiert und betreut und hat uns, trotz aller Widrigkeiten viel Spaß gemacht. Nachdenklich kann man werden, wenn man in einem Pressebericht über den diesjährigen Hiltpoltsteiner Duathlon liest: „… im Vergleich zum vorherigen Jahr war es diesmal wärmer …“. Wie mag das Wetter üblicherweise dort sein?

Maria Winter