Das erste grosse Radrennen in 2014 findet am Ostermontag in Köln statt. Unsere Frauen, Michael und ich sind schon am Vortag angereist und wir schauen uns am Ostersonntag schon mal in der Stadt um. Das Rennen startet und endet jetzt mitten in der Stadt. Gestartet wir am Rhein auf einer geraden Strasse, die aber dann gleich in einen Tunnel übergeht. Ob das nicht sturzgefährlich ist? Dranbleiben ohne sich zu gefährden heisst die Devise.
Am nächsten Morgen ist um 9:30 der Start für die 125 km. Die Strecke ist mir nicht bekannt, es sollen aber 1350 Höhenmeter werden. Die meisten fahren jetzt im Frühjahr nur die kurze Runde mit 68 km.
2008 war ich schon mal hier, da fiel es aber wegen geschlossener Schneedecke aus.
Aus unerklärlichen Gründen stehe ich vorne in der Startgruppe A und Michael in der B. Bis nachher, Michael!
Das Rennen wird gestartet und die Gruppe A setzt sich diszipliniert in Bewegung. Keine übertriebene Hektik, die Riesengruppe mit geschätzt 300-400 Leuten fährt sehr kontrolliert aus der Stadt raus. Das kenne ich nicht, normalerweise wird sehr schnell losgefahren und die Meute zerlegt sich in übersichtlichere Gruppen.
Jede Strecke hat ihre eigene Dynamik und ihren eigene Rhythmus.
Ich bleibe in der Gruppe, werde aber wegen meiner vorsichtigen Fahrweise in der Gruppe nach hinten durchgereicht.
Kurz vor Bergisch-Gladbach (Nomen est omen) kommt ein unübersichtlicher Serpentinenberg, der die Gruppe dann erstmal locker zerstreut. Oben sind sich eine Frau und ein Mann ins Gehege gekommen und gestürzt. Es war der einzige Sturz an dem Tag, den ich gesehen habe.
Da macht das Bergisch Land seinem Namen alle Ehren. Die Felder sind komplett aufgelöst und es gibt einige Rampen zu alleine zu meistern. Sehr einsam für ein Windschattenrennen, ich werde geschätzt in dem Rennen mindestens 60-70 Kilometer im Wind gefahren sein. Einmal bildet sich eine kurze, gute Arbeitsgemeinschaft, die die nächste Abfahrt und der Berg wieder demontiert. Dann fängt es auch noch zu regnen an, während das Rennen ziemlich einsam und kalt an den Anstiegen wird.
Dann geht es auf das Highlight zu, der Anstieg bei am Bensberger Schloss. Übelstes Kopfsteinpflaster macht allen zu schaffen. Ist halt der Klassiker, der in einer Schleife dann nochmal zu durchfahren ist.
Etwas später schiebt mich jemand mit zwei Fingern, Michael ist zwei Minuten später gestartet und hat aufgeholt.
Er hat es etwas eiliger und ist im Gewusel bald wieder verschwunden.
Ohne viel Windschatten und mit nassen Klamotten und Füssen geht es weiter im Regen.
Nach dem zweiten Mal Kopfsteinpflaster beim Schloss wird es wärmer und es geht wieder Richtung Köln.
Jetzt finden sich auch wieder Gruppen und wir fahren flotter Richtung Köln. Über den Rhein mit Domblick, das hat schon was. Auch im Zielsprint halte ich mich raus, kein Gerangel wegen 2 Plätzen.
Michael finisht mit 03:43:14 auf Platz 462 und 158 in der Altersklasse mit Schnitt 33,5 km/h, ich mit 3:51:11 mit Platz 575 und als 88. in der Altersklasse mit einem 32,3er Schnitt.
Im Ziel gibt es Kölsch und Wurst, mein Bier muss jemand anders trinken, weil ich noch schnell im Hotel duschen will.
Kompliment an die Veranstalter, die Strecke war sehr gut gesichert und optimal vorbereitet. Sehr empfehlenswerte Veranstaltung, die künftig im Juni stattfinden soll.
Ralf Schwarz
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