10. Mainfrankentriathlon - Staffel

Gespeichert von Jens Müller am/um Mo., 06.08.2018 - 09:53
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Seit mehr als zwei Wochen taumelt ganz Deutschland unter einer Hitzewelle von mehr als 30 Grad. Jeder versucht, unnötige Bewegung zu meiden und sucht diverse Freibäder zur Abkühlung auf. Nicht so eine kleine Gruppe tapferer Athletinnen und Athleten, die sich am Samstag auf den Weg machten, um beim 10. Mainfrankentriathlon in Kitzingen zu starten. Ja genau, Kitzingen. Die Stadt, die in den letzten Jahren gleich dreimal den Deutschlandrekord als heißteste Stadt aufgestellt hat. Und auch heuer sollte es (wieder) eine Hitzeschlacht werden.

Am Start auf der Olympischen Distanz Claudia, Christian, Max, Oliver, Stefan sowie die Staffel „Micha und die Nordlichter“, bestehend aus Micha (Schwimmen), Jens (Rad) und Sandra (Laufen). Ulla und Gerhard nahmen die Sprintdistanz in Angriff.

Check-In und Wettkampfbesprechung fanden direkt in der Mittagssonne am Mainufer in Kitzingen statt. Jeder noch so kleine Schattenplatz wurde genutzt, um der Hitze zu entkommen. Schon jetzt war der Andrang auf die Getränkestation in der Wechselzone hoch. Dann wurde es langsam ernst. Die Schwimmer wurden mit Bussen flussaufwärts gebracht, die Wechselzone leerte sich, nur ein paar vereinzelte Staffelradler und -Läufer verblieben in der sengenden Sonne. Abkühlung nicht in Sicht.

Punkt 13:00 Uhr erfolgte dann der Start für die 1670 Meter Schwimmen im Main. Der Main: kurz vor dem Kippen, Tendenz eher Richtung Brühe. 13:20 dann Start für die Sprintdistanz. Die Anspannung in der Wechselzone stieg langsam, wann kommt Micha und übergibt mir den Chip? Immer wieder der Blick in Richtung Ausstieg. Als erster aus dem Wasser Christian, gefolgt von Claudia. Dicht dahinter Stefan und Oliver. Dann, nach knapp 30 Minuten sah ich Sandra weiter unten wild mit den Armen wedelnd, gerade dabei, Micha in meine Richtung zu dirigieren. Chip übernommen, Rad aus dem Halter und ab ging die wilde Fahrt. Letztes Jahr noch auf der Sprintdistanz, ging es dieses Jahr also auf den großen Kurs. Kurzfassung: Zwei Anstiege. Ein langer, nicht enden wollender, aber relativ seichter Anstieg sowie eine doch recht giftige Rampe. Auf der Strecke viel Sonne und stehende Luft, die Entscheidung, nur eine Flasche mitzunehmen grenzwertig. Langfassung: Zunächst konnte ich viele Plätze gut machen, trat ordentlich in die Pedale und kam gut voran. Auch auf der ersten Steigung ging es noch recht gut. Der Blick ersehnte immer wieder die Kuppe, die das Ende des ersten Anstiegs markieren sollte, doch wollte diese nicht wirklich kommen. Doch dann endlich ging es ordentlich bergab und ich konnte wieder Geschwindigkeit aufbauen. Auf dem Weg runter plötzlich ein fahrendes Hindernis in Form eines auf 30 km/h begrenztes Flurfahrzeugs. Kurzer Blick nach hinten, ausgeschert und mit einem Affenzahn dran vorbei. Halbzeit. Blieb noch die zweite Steigung. Nachdem auch diese gemeistert wurde, ging es die letzten 12 km bis zur Wechselzone nur noch bergab. Doch dann, auf den letzten Kilometern kurz nach Ortseingang Kitzingen bogen in eine Lücke im Fahrerfeld zwei PKW ein. Diese bremsten das gesamte nachfolgende Feld ab, so dass ich mit einem Teilnehmer mit knapp 35 km/h hinter den beiden Fahrzeugen folgend ins Gespräch kam. Ob das wohl auch verboten sei, im Windschatten von einem Mercedes zu fahren, wurde gewitzelt. Spare Körner für den noch anstehenden Lauf etc. Irgendwann bogen beide Fahrzeuge endlich ab und ich nutze die Chance, nochmal in die Pedale zu treten, schließlich brauche ich ja keine Körner mehr. Nach knapp 1:15 Stunden dann Einfahrt in die Wechselzone, noch kurz Christian angefeuert, der schon auf der Laufstrecke war und dann zügig den Chip und das Startnummernband an Sandra übergeben. Kaum war Sandra los, sahen Micha und ich schon einen entspannten Gerhard, der genauso wie Ulla bereits die Sprintdistanz bewältigt hatte.

Zwei Runden bei sengender Hitze galt es nun für Sandra und die anderen zu absolvieren. Bereits jetzt stellte sich heraus, dass die Wasserversorgung kurz vor dem Zusammenbrechen war. Kaum noch gefüllte Becher waren an der Station in der Wechselzone vorhanden. Zwei weitere Stationen befanden sich noch auf der Strecke. Nach 2:43 Stunden überquerten wir schließlich gemeinsam die Ziellinie und beendeten die Hitzeschlacht von Kitzingen zwar unversehrt, aber merklich erschöpft und nahmen die wohlverdienten Medaillen entgegen. Gemeinsam stürmten wir schließlich die Zielverpflegung und ließen uns Kuchen, Obst und Wasser schmecken. Am Himmel hatte es sich schon seit einiger Zeit abgezeichnet und nur wenige Minuten nach dem der letzte Teilnehmer ins Ziel einlief, sorgte ein kurzer Regenschauer für Abkühlung.

Ergebnisse Sprint

Ulla
Chwalisz 01:36:59
Gerhard Wolfschmitt 01:23:17

Ergebnisse Olympisch

Claudia Zenk 03:08:56
Christian Habermüller 02:22:55
Max Minges 02:37:28
Stefan Pohl 02:38:59
Oliver Geus 02:52:09

Micha und die Nordlicher 02:43:05