Bericht von Harald Kreuzer
Klopfen an der Fensterscheibe, Blick auf den Wecker. Verflixt: 6:39Uhr. Warum hat der Wecker nicht geklingelt????
Keine Zeit jetzt um das herauszufinden. Mein Marathonpartner Wolfgang Heppt hat mich noch rechtzeitig geweckt, sonst wäre der Marathon schon gelaufen. Die Zeit reicht noch für ein spartanisches Frühstück mit Brötchen und Kaffee. Zum Glück hat die Schwester von Christian uns allen die Startunterlagen schon am Donnerstag besorgt, so dass alles bereit liegt. Mit dem Auto geht es dann zur U-Bahn, Tageskarte besorgen, und ab bis zum Alexanderplatz. Vom Hotelbesitzer wurden wir schon vorgewarnt, dass die S-Bahn nicht fährt. Zum 2. Mal Glück: Ein Regionalzug bringt uns weiter zum Hauptbahnhof. Hier ist das Treffen mit Christian vereinbart, um gemeinsam zum Start zu marschieren. Es ist noch genügend Zeit für Umziehen, Kleiderbeutel abgeben, diverse kleinere Bedürfnisse erledigen und mit ansteigendem Adrenalin zum Startblock marschieren. Eigentlich müsste ich im Block E starten, stehe dann doch neben Christian in D und wir starten bereits mit dem ersten Pulk. Nach rund einer Minute werden die Schritte von Christian bereits länger und schneller (Durchschnittspace liegt bei 4:41). Bei bestem Wetter, breiten Straßen und ohne großes Gedränge macht das Laufen wesentlich mehr Spaß als im letzten Jahr. Grandios auch die Zuschauer, die mit jedem Kilometer dichter stehen, Schilder hochhalten und einen sogar mit Vornamen anfeuern. Leider bleibt zu wenig Zeit für die vielen Sehenswürdigkeiten, auf die Mitläufer gucken und nicht stolpern ist wichtiger. Halbe Strecke geschafft (1:40), mit Schwung geht es in die 2. Hälfte. Pace bröckelt ein wenig auf 4:45. Tankstellen aufsuchen, Wasser fassen, Iso-Drink reinschütten, Kopf abkühlen es ist spürbar wärmer geworden. Christian meinte bei Kilometer 28, dass er da ein Problem am Bein spürt und ich doch schon mal vorlaufen solle zum Ziel. Irgendwie ist es ohne Partner doch nicht mehr so schön unter all den Läufern. Bis Kilometer 35 kann ich das Tempo noch halten, aber jetzt macht sich der Wasserverlust durch Schwitzen bemerkbar und die Leistung geht merklich zurück. Nur nicht Gehen oder gar Stehenbleiben!! Die Zielgerade mit 2km Länge kommt mir wesentlich länger vor als der Rest der Strecke. Am Schluss bleibt der Zeiger auf der Uhr noch unter 3:30 stehen. Mit der Nettozeit von 3:29:02 gibt das in M60 den Platz 39. Christian hat sich trotz aller Schmerzen mit einer Zeit von 3:43:45 durchgebissen. Das wurde anschließend noch ein klein wenig am Spreeufer mit unserem Fanclub gefeiert (Eiskaffee).
Harald (rechts) mit neuer Bestzeit 3:29:02
Oliver Hofmann verpasste bei seinem ersten Marathon in 4:02:34 knapp die 4h-Grenze. Bis km 25 lag er im Plan, doch eiskaltes Wasser bei km 25 verursachten Magenkrämpfe, die ihm die entscheidenden Minuten kosteten.
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