Teilnehmer aus 13 Nationen starteten am Sonntag zum 23. Marathonschwimmen von Rapperswil nach Zürich. Soloschwimmer als auch Staffeln können beim längsten Wettschwimmen der Schweiz über 26,4 km teilnehmen. Wertungen gibt es für Schwimmer mit und ohne Neoprenanzug. Staffelschwimmer müssen jede Stunde wechseln und ihre Reihenfolge einhalten. Das Begleitboot darf nicht berührt werden.
Die Schwimmstrecke führt vom Startpunkt Rapperswil am Nordufer entlang über Männedorf und Meilen direkt ins Strandbad Tiefenbrunnen in Zürich. Durch Strömung und Wellengang entspricht die Strecke ca. 30 Beckenkilometern und jeder Teilnehmer wird aus Sicherheitsgründen von einem Boot begleitet. Die Wassertemperatur am Sonntag betrug ca. 21 Grad und während des Wettkampfes gab es einige Regenschauer. Die angekündigten Nachmittagsgewitter zogen glücklicherweise knapp an Zürich vorbei und so konnte die Veranstaltung auch zum 23. Mal ohne Unterbrechung durchgeführt werden.
Schnellster im Ziel war Norbert Wild (Bad Grönenbach, Deutschland) in 6:34:07 knapp vor Julie-Ann Galloway (Dublin, USA) 6:35:41.
Bei den Staffeln siegte das schweizerisch-deutsch-britische-Team Gone Fishing in 6:19:07 vor den Sportfreunden Buick, die nach 6:32:20 finishten.
Zwei Teams der DJK Teutonia Gaustadt waren mit am Start. Die Dreierstaffel mit Karl Schlichtig, Elke Neuner und Claudia Schlesiger schwamm sehr gleichmäßig und meist auf der Ideallinie und konnte sich so am Ende über einen Platz unter den ersten Zehn im Gesamtklassement freuen. In 7:35:55 landete sie auf einem guten 9. Platz. Die zweite DJK Staffel mit Marco Fößel und Matthias Wagner landete in 9:25:17 auf dem 27. Platz.
Die Strecke
Bei der Unterlagenausgabe in Rapperswil
Start der Staffeln
Los geht es...
Claudia, Elke und Karl im Ziel
.. und beim Interview
unsere zuverlässigen Bootskapitäne
gerade noch auf der Ergebnistafel
Vom Kachelzähler zum Freiwasser-Langstrecken-Schwimmer (von Claudia)
Als Karl mich fragte, ob ich beim Zürich-See-Schwimmmarathon in der Staffel schwimmen wollte, dachte ich mir im ersten Moment: Super, dann kann ich ja endlich meinen ersten und brandneuen Neopren-Anzug ausprobieren. Das ist doch genau das, was ich will! Bereits einen Moment später drehten sich dann nur noch Fragen in meinem Kopf: Schaffe ich es überhaupt so lange zu schwimmen? Wie kann ich mit meiner Freiwasser-Panik umgehen? Bis dahin war ich maximal 500m bei diversen Sprinttriathlons geschwommen, immer andere Schwimmer in greifbarer Nähe. Als ich dann im Internet las, dass es sich um ein transzendentales Marathon-Schwimmen (nach der Lehre von Sri Chimnoy
???) handelte, war ich noch zögerlicher. Letztendlich konnten meine Mitschwimmer Elke und Karl und die Tatsache, dass jede Staffel von einem Boot begleitet wurde, mich aber beruhigen, so dass ich nach einer Woche Bedenkzeit zusagte!
Mein Training war dann ehrlich gesagt eher ein mentales Training! Nachdem ich mich im Freibad davon überzeugt hatte, dass ich ohne Probleme (bis auf Muskelkater am nächsten Tag) zumindest zweimal eine Stunde auch im Neo schwimmen konnte, begann ich mit Mini-Strecken im See: 1. Trainingseinheit: 10m vom Ufer entfernen! 2. Trainingseinheit: 15m vom Ufer entfernen
usw. (die Details lasse ich lieber weg!), bis ich eine knappe halbe Stunde im See verbleiben konnte. Dann stand meine ganz persönliche Mutprobe im Vierether Baggersee bevor und ich habe es tatsächlich geschafft, zwei Runden zu drehen! Die erste Runde mit einem sehr sehr mulmigen Gefühl, die zweite Runde mit dem Gedanken: Na geht doch! Von da an hat das Schwimmen im See nur noch Spaß gemacht, vor allen Dingen Dank meiner Mitschwimmer Frido und Marco!
Am Morgen des Wettkampfs konnten unsere Bootsführer Andi und Noldi, zwei schwiezer Urgesteine, dann auch noch die letzten Bedenken zerstreuen: Määdli, channst denn üüüberrrhaupt schwiiimmen? Die beiden waren gut drauf und hatten alles im Griff. Karl legte eine beeindruckende erste Stunde vor mit ca. 4km/h und fands hinterher selbst auch nur cool. Elke und ich hielten das Tempo aus Damenperspektive und nach drei Stunden war das ganze Team so eingespielt, dass die Bootsführer Andi und Noldi mit ihrem Bier in der Hand den Überblick behielten, während wir Schwimmer uns in unseren Schwimmpausen genüsslich sonnten und den wirklich wunderbaren Blick vom Zürichsee genossen. Was für ein herrlicher Ausflug! Spannend wurde es dann nochmal in der letzten halben Stunde: Als wir das Ziel schon im Blick hatten, kam uns eine andere Staffel bedenklich nahe und hatte uns eigentlich schon eingeholt. Elke war gerade im Wasser und dreht dermaßen den Turbo auf, dass der Schwimmer der anderen Staffel nur noch Wasserwirbel sah und sich im Zielsprint dank Elkes Kampfgeist dann doch geschlagen geben musste. Der schönste Moment war für mich, als wir dann gemeinsam aus dem Wasser kletterten, die Blumenkränze und Medaillen umgehängt bekamen, Ursel, Katja und Carmen applaudierten und alle einfach nur stolz waren: Wir haben es tatsächlich geschafft! Wir sind keine Kachelzähler mehr, sondern Zürichsee-Langstreckenschwimmer!
Übrigens: Das Essen im Ziel war super lecker, die Duschen schön warm und die Massage transzendental gut! Alles in allem ein tolles Erlebnis, an das ich noch oft zurückdenken werde! Danke, dass ich Mitschwimmen konnte!
Marcos Eindrücke der Zürichseedurchquerung
Wie stand auf unserer Homepage als Vorstellung dieses Wettkampfes:
Ein Kräftemessen mit der Natur und sich selbst
Und so sollte es auch kommen.
Da ich auch noch heute voller Emotionen über die verückteste aller bisherigen Aktionen schreibe, verzeiht mir meine überschwängliche Ausdrucksweise.
Doch möchte ich nicht so sehr in Details aus unserer Sicht gehen, nein, - sondern all denjenigen Dank aussprechen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.
Herzliche Grüße gehen in die Schweiz zu unserem Bootsführer Ramon, den ich wie versprochen hier erwähnen möchte. Später gesellte sich unser zweiter Bootsführer Diego dazu, der wiederum maßgeblich zum erfolgreichen Ausgang dieses Projektes beitrug. An diesen Tag entwickelte sich eine Dynamik auf unserem Boot, die sich schwer in Worte fassen lässt.
Ich sag nur: Let us Rock and Roll
Auch unseren Fans vor Ort Carmen, Ursel und Katja.
Speziell meine Frau musste in den letzten Wochen einen sehr angespannten und zum teil ausgelaugten Marco ertragen, dem des öfteren zu schnell der Geduldsfaden riss.
Wisst ihr, beim Radeln oder Laufen hat jeder von uns seine Erfahrungen gemacht. Doch Schwimmen ? Bahnen zählen im Schwimmbad ist ja nicht gerade der Hit. Also machten wir unser Training im Vierether Baggerloch.
All die Genehmigungen, das Erfragen, was jetzt zum Schwimmen da draußen berechtigt, hatten sich doch letztendlich rentiert.
Doch das würde jetzt zu sehr abschweifen. Mehr dazu unter Aktivitäten 2010.
Ganz besonders auch mein persönlicher Dank an Christian Röckelein.
Dieser Mensch, bekanntlich als Schwimmtrainer angestellt, machte doch aus ein paar Schwimmpfeifen richtige Zürichseeschwimmer. Hat sich doch gelohnt, auf seine Anweisungen und Maßregelungen zu hören. 50 Meter Beinschlag in Vorlage mit dem Pullbuoy, all die Gemeinheiten, ein Gewinn für diese unsere Leistung.
Kurz noch mal abzuschweifen auf unser Vorhaben am Sonntag, den 8. August 2010.
Samstag in der Wettkampfbesprechung wusste dann der Letzte unser Fünfen, was das für eine Aktion nächsten Tag wird. Als dann noch der fragende Blick an der Anmeldung nach unserer dritten Person erklang, rutschte das Herz komplett in die Hose. Dementsprechend unruhig verlief die Nacht vor dem Wettkampf. Aufstehen um 5:00 Uhr, fertig machen, um 5:30 Uhr losfahren, um das Frühstück am Bootsanleger einzunehmen. Da saß dann jeder von uns, zusammengekauert wie ein Haufen Elend und aß sein Müsli.
Endlich ging es los. Die ersten Boote kamen, Ramon mit seinem verschmitzten Gesicht erschien, und schon machte sich eine sanfte Zuversicht aus unserer
Seite breit, einen lockeren Kapitän an Bord zu wissen.
Der Start selbst erfolgte gegen 7:30 Uhr.
Gleich zu Beginn gingen alle Beteiligten ein sehr hohes Tempo an. Und dieses komplette 26 Kilometer? Was sind denn das für Wahnsinnige, sinnierte ich so vor mich hin, in diesem munteren Treiben.
Später auf dem Boot sollte ich erfahren, dass die meisten Ärmelkanalschwimmer sind und diesen Wettkampf als Vorbereitung sehen.
Na dann ist ja alles klar, kam es spontan von meinen Lippen
Wiederum die Begleitkutter machten 700 Meter weiter draußen halt, um anschließend ihre Athleten zu orten bzw. zu begleiten. Die Wechsel klappten auf Anhieb sehr gut, und so starteten wir doch sehr gut in das Rennen. Doch immer im Hinterkopf, mit angezogener Handbremse zu schwimmen.
So verging Stunde um Stunde, war man selbst im Wasser, sah man doch immer wieder die motivierenden Blicke von Frido, Ramon oder Diego. Nach dem vierten Wechsel gesellte sich der Gedanke zu uns, Mensch wir haben das fast im Sack. So hauten wir nochmals in die Tasten bzw. Wasser und kamen unserem Ziel näher und näher. Und das noch, als Sahnespitze gekrönt, in einer Zeit, mit der keiner unserer Mitstreiter gerechnet hatte. Zufälligerweise ging Carmen mit dem Fernglas in der Hand zum Zielbereich, um auf das Wasser zu sehen.
Sie entdeckte schließlich uns und trommelte den Rest zusammen.
Völlig übermütig und mit breitem Grinsen im Gesicht kamen wir aus dem Wasser, ignorierten die Moderatorin, fielen uns in die Arme, klatschten den Rest unserer DJK - Mitstreiter ab. Erst dann gab es ein Interview. Eben wie bei den Profis halt auch. So fühlten wir uns auch an diesen Tag. Unvergessliche Gefühle, die ich bisher in keinem meiner Wettkämpfe so spürte wie da unten.
Wie sagte Frido auf die Frage im Interview, ob er es nochmals wagen wird.
Ja, nur als Begleitperson, mit einem 5 Liter Fass Bier und Sonnenschein auf dem Boot. So nun Schluss mit dem Schwärmen.
Ein euphorischer Marco
Frido, .. und Marco
jetzt aber Speicher füllen
geht auch mit Kaffee und Kuchen
Frido und Marco im Ziel
Trainingsvorbereitung auf die Zürchseedurchquerung
Zugegeben dieser Bericht kommt nicht zeitgleich zu dem Vorhaben, das ja schon 3 Wochen in der Vergangenheit liegt.
Doch Vorsicht ist die Mutter der Porzellanfigur.
Ich wollte nicht schon im Vorfeld zu viel Staub aufwirbeln, um auf das Zürichseeschwimmen aufmerksam zu machen. Doch nachdem wir erfolgreich den Wettkampf bestritten haben, nun diese Zeilen.
Elke, Frido und Ich ( Marco ) hatten schon eine Woche Training in den Armen, um am Samstag zum wiederholten Male schwimmen zu gehen. Karl, der die ganze Woche arbeiten musste, konnte erst an diesen Tag zu uns stoßen. So wollten wir an diesen Termin 3 Einheiten mit jeweils 1 Stunde Pause schwimmen. Zur Unterstützung kam Peter zur zweiten Einheit dazu. Eine nette bzw. süße Überraschung kam aus den Reihen - Carmen und Ursel-. Erstgenannte überraschte mit selbstgebackenem Kuchen und Waffeln in der Garage. Ursel bepackte ihren Drahtesel, radelte raus zum Schwimmtreff, um uns wiederum mit Kaffee und Kuchen zu verwöhnen. Der Dank und leuchtende Augen unsererseits kamen gut bei den Beiden an.
Spaß, wie auf den gezeigten Bildern, hatten wir mal obendrein. Und aus den angepeilten drei Einheiten wurden kurz entschlossen zwei.
Wie kam es zum Schluss noch aus dem Munde unseres Originals Peter. Ich weiß immer noch nicht, ob ich euren Wettkampf als völligen Blödsinn abtun soll, oder lieber doch mal Respekt zolle. Wie man jetzt im Nachhinein sieht, kann er uns mal eben zum Ritter schlagen.
Marco
Die Vorbereitung für das Zürichsee-Marathonschwimmen fand am Baggersee statt.
Training am Baggersee
Kaffee und Kuchen bei Marco und Carmen
Trockentraining im Eimer :-)
Datum