Ich und mein erster Triathlon
Morgens um 8:00 bei leichten Nieselregen und angesagtem Gewitter kamen wir zum Triathlon Hofheim am Ellertshäuser See an. Ein kurzer Blick auf die erschreckend austrainierten 80 Mitstreiter der Mitteldistanz führte zu einer realistischen Reduzierung der Ziele es sollte nicht mehr der vorletzte Platz sein, sondern der letzte wäre auch schon ein Erfolg. Das Anziehen der Neos fand unter lästerlichem Fluchen statt und wir uns dann alle einig, dass es für eine Presswurst keine schlimme Erfahrung ist, gegessen zu werden
dann ist dieser beengte Zustand nämlich endlich vorbei. Beim Einschwimmen habe ich mich an Ralfs Ratschlag gehalten, den Neo unter Wasser zu setzen. Leider hatte er mir die notwendige Wassermenge nicht mitgeteilt und ich sorgte für die ersten Lacher, als ich mit einem Wadenumfang von locker 60cm wieder herauskam und mich (genauer den Anzug) entleeren musste.
Beim Schwimmstart hielt ich mich ganz hinten und lernte sofort die Binsenweisheit Triathleten können nicht schwimmen. Also nahm ich den langen Weg außen um die Mitstreiter herum und merkte beim kurzen Landgang nach 950m meinen Kreislauf
mit großer Willenskraft konnte ich aber aufrecht bleiben und kam nach der zweiten Schwimmrunde als 21. auf das Rad.
Auf dem Rad lernte ich dann endlich die notwendige Demut, denn die vormals noch scheinbar ziellos im Wasser treibenden Sportler waren plötzlich richtig schnell. Dafür wurde es trocken und der Wind blies meistens von hinten. Bis auf die unvermeidliche Kohlenhydrataufnahme (ganz einverstanden war mein Magen nicht) kamen dann sehr schöne 80km durch kleine Dörfer.
Beim Umstieg in die Laufschuhe dann die erstmals Schwierigkeiten: Meine Knöchelstützen (die schwarzen Plastikteile an auf dem Bild), die schon in ausgeruhtem Zustand meine Koordinationsfähigkeit beim Anlegen stark fordern, machten mir mehr Probleme als sonst
vermutlich dadurch bedingt, dass ich aufgrund der Vorbelastung in diesem Moment rechts und links nicht mehr so exakt unterscheiden konnte wie gewohnt. Beim Loslaufen dann das große Staunen es ging problemlos. Nach ungefähr 10 Kilometern ist das Bild entstanden, meiner Blickführung ist zu entnehmen, dass sich so langsam die kohlenhydratfreien Fressgelüste einstellten. Die Sonne schien nun kräftig, an den Verpflegungsstellen hatte ich viel Spaß mit den Leuten und mein Staunen ging weiter bis Kilometer 16. Hier verlangte mein Magen nun endgültig nach Aufmerksamkeit und fand in meinen Oberschenkeln eifrige Mitstreiter
die in diesem Zeitraum entstandenen Bilder verdeutlichen meinen rapiden Verfall und können bei Bedarf zur Optimierung einer Vogelscheuche zur Verfügung gestellt werden. Aber irgendwie bin ich die vier Kilometer (doch nicht als Letzter) noch ins Ziel gekommen und konnte nach einem Liter Cola sogar wieder lachen
Das Fazit: Der erste Triathlon wird nicht der letzte sein!
Axel
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